Pflege für die Ohren - der Pflege-Onkologie-Podcast

Adjuvante Krebstherapie

Adjuvante Krebstherapie

Dr. Elisabeth Livingstone ist Oberärztin an der Hautklinik des Universitätsklinikum Essen und spricht in dieser Folge über die Möglichkeiten der adjuvanten Krebstherapie. Zu Beginn der Folge erklärt sie, was man unter adjuvanter und neoadjuvanter Therapie versteht und welche Argumente für die adjuvante Therapie trotz Tumorfreiheit sprechen. Sie zeigt auf, wie man dies Patient:innen gut vermitteln kann und welche Informationen für sie entscheidend sind. Sie schildert, welche Auswirkungen die Therapie auf den Alltag von Patient:innen hat und gibt einen Überblick über die verschiedenen Therapieoptionen. Zudem geht sie auf die wichtige Rolle von Pflegekräften als Bindeglied zwischen Ärzt:innen und Patient:innen ein und erklärt, auf was diese, gerade im Hinblick auf potenziell auftretende Nebenwirkungen, besonders achten sollten. Abschließend gibt sie einen Ausblick darauf, was wir in Zukunft von adjuvanten Therapien erwarten dürfen.

Kopf-Hals-Tumoren

Prof. Dr. med. Andreas Dietz ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Experte für Kopf-Hals-Tumoren. Er berichtet in dieser Folge von der Häufigkeit von Kopf-Hals-Tumoren in der Bevölkerung, den verschiedenen Ausprägungsformen sowie den Therapiemöglichkeiten. Er erklärt, welche Bedürfnisse und Probleme bei Patient:innen mit Kopf-Hals-Tumoren aufgrund der sichtbaren Folgen einer Operation gerade im Bereich des Gesichts und Halses entstehen, aber auch bezüglich Schlucken, Essen oder Atmen. Darüber hinaus geht er auf die entscheidende Betreuungsrolle von Pflegekräften ein, erläutert, mit welchen Kompetenzen Patient:innen besonders gut unterstützt werden können und gibt praktische Pflegetipps z. B. nach Rachenrekonstruktionen oder Luftröhrenschnitten. Abschließend geht er auf Fortbildungsmöglichkeiten speziell für onkologische Pflegekräfte ein und beleuchtet ein besonderes Angebot der Deutschen HNO-Gesellschaft, bei dem neben klassischen Pflegethemen wie Kanülenmanagement auch Inhalte aus dem Coaching, wie z. B. die Psychologie im Pflegeteam aufgegriffen werden.

Ernährung und Krebs

Prof. Dr. med. Yurdagül Zopf und Dr. Hans Herrmann vom Universitätsklinikum Erlangen berichten von ihrer langjährigen Erfahrung in der Ernährungsmedizin und erklären in dieser Podcast-Folge, warum die Ernährung eng mit der Krebstherapie verknüpft ist und inwieweit sie selbst Therapie ist. Zunächst beleuchten die beiden, wie die Krebserkrankung die Nahrungsaufnahme verändern kann und wie die Körperzusammensetzung das Verhältnis der Zufuhr von z. B. Energie oder Proteinen bestimmt. Sie erläutern, warum Fehlinformationen rund um die Ernährung bei Krebs weitreichende Konsequenzen haben können und geben Ernährungstipps für Krebspatient:innen mit starkem Gewichtsverlust oder Übelkeit und Erbrechen. Abschließend gehen sie darauf ein, inwieweit Pflegekräfte eine zentrale Rolle hinsichtlich eines niederschwelligen Beratungsangebots rund um die Ernährung für Krebspatient:innen einnehmen.

Wenn Patient:innen Gefühle zeigen: Psychoonkologische Hilfestellungen für die Pflege

Die selbstständige Psychotherapeutin und Psychoonkologin Frau Dr. Prinz-Zaiss berichtet aus ihrer 14-jährigen Praxiserfahrung in der psychoonkologischen Betreuung von Krebspatient:innen. Sie schildert in der Podcast-Folge, von welchen Emotionen Krebspatient:innen häufig geprägt sind, wie man mit Therapieumstellungen bei Patient:innen umgeht und wie die Verbalisierung von Gefühlen gelingen kann. Neben Tipps zur Gesprächsführung teilt Dr. Prinz-Zaiss ihre persönlichen drei Schlüsselbotschaften für Angehörige im Umgang mit ihren vom Krebs betroffenen Familienmitgliedern mit. Abschließend geht sie darauf ein, wie ihr als Ärztin die Abgrenzung zum emotionalen Praxisalltag gelingt.

Pflegeaspekte: Nebenwirkungen bei Immuntherapie und TKI

Unsere heutige Interviewpartnerin ist Frau Katharina Müller. Sie ist seit 10 Jahren als Studienschwester in der Onkologie tätig und konnte bereits viele Erfahrungen mit Studienpatienten sammeln. Sie erklärt in dieser Folge die Wirkweise der immunonkologischen (IO) sowie der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKIs) basierten Krebstherapien, stellt häufige Nebenwirkungen der beiden Therapien gegenüber und beschreibt, wie Pflegekräfte die jeweiligen Nebenwirkungen in der Praxis erkennen und reagieren können. Darüber hinaus geht sie darauf ein, welche Fähigkeiten und Aufgaben im Umgang mit Krebspatienten entscheidend sind, um eine gute und vertrauensvolle Versorgung sicherzustellen.

Motivation zu onkologischen Trainings- und Bewegungstherapien

Herr Priv.-Doz. Dr. Baumann ist Leiter der AG Onkologische Bewegungsmedizin an der Sporthochschule Köln. Er berichtet über den positiven Einfluss von individualisierten Trainingsprogrammen auf Krebspatienten. Er erklärt, wie das individuelle Bewegungspensum des Patienten und seine Trainingsziele ermittelt werden können, warum der Begriff „Sport“ gegenüber Patienten eher vermieden werden sollte und was man unter dem biopsychosozialen Ansatz im Hinblick auf körperliche Bewegung versteht. Essenzieller Baustein ist die Motivation des Patienten, sich zu bewegen. Warum das besonders in den Verantwortungsbereich der Pflegekräfte fällt und wie der Teamgedanke dabei hilft, zeigt er in dieser Podcast-Folge auf. Dr. Baumann erzählt außerdem, welche spannenden, positiven Überraschungseffekte er bei Krebspatienten beobachtet.

Fatigue

Herr Dr. Rüffer, Vorsitzender der Deutschen Fatigue Gesellschaft, berichtet von seinen Erfahrungen mit Fatigue bei Krebspatienten. Er erläutert, wie die Fatigue beim Patienten festzustellen ist, inwieweit die Patienten beeinträchtigt sein können und welche Auswirkungen die Fatigue auf den Erfolg der Krebsbehandlung haben kann. Er geht außerdem auf die entscheidende Rolle der Pflegekräfte sowohl bei der Erkennung der Fatigue während der regelmäßigen Versorgung des Patienten als auch bei der Motivation betroffener Fatigue-Patienten zur Annahme passender Therapieangebote ein. Da bislang noch unklar ist, von welchen Faktoren die Entwicklung einer Fatigue bei Krebspatienten abhängt, erwähnt er den aktuellen Forschungsbedarf und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten.

Besonderheiten bei der Betreuung von Patienten mit Multiplem Myelom mit Blick auf orale Tumortherapien

Herr Dr. Zaiss berichtet in dieser Folge von seinen Erfahrungen in der Behandlung und Betreuung von Patienten mit Multiplem Myelom. Nach einem kurzen Überblick zum Krankheitsbild schildert er, was sich über die Chemotherapie und die autologe Stammzelltransplantation hinaus an medikamentösen Behandlungsoptionen in den letzten 20 Jahren entwickelt und inwieweit sich dadurch die Prognose der Erkrankung maßgeblich verändert hat. Er informiert außerdem über wichtige Aspekte der Beratung von Patienten zur selbstbestimmten Einnahme oraler Therapien im häuslichen Umfeld, erläutert die Bedeutung der korrekten und dauerhaften Einnahme oraler Therapien und geht auf häufig gestellte Patientenfragen ein. Darüber hinaus erläutert Zaiss, welche Infektionssymptome die Pflege und der Patient im Blick behalten sollten. Abschließend gibt er hilfreiche Tipps für die Angehörigen der Krebspatienten zur Unterstützung zu Hause.

Kommunikation in der Onkologie

Herr Prof. Volkenandt erzählt von seinen Erfahrungen, Tipps und Wissen zur Gesprächsführung mit Krebspatienten - einer nicht zu unterschätzenden Kompetenz in der Onkologie. Er erklärt, wie Kommunikation auch in schwierigen Situationen gelingen kann: von der Gesprächshaltung, über die richtige Wortwahl bis hin zur emotionalen Beziehungsebene zum Patienten. Anhand von Beispielen erläutert er, mit welchen Techniken der Patient sowohl auf Fach- als auch auf emotionaler Ebene versteht und sich vor allem auch verstanden fühlt. Er fordert das gesamte Fachpersonal zur aktiven Beobachtung und Fortbildung in Sachen Kommunikation auf und ermutigt zum lebenslangen Lernen auf diesem Gebiet.

Immunonkologie

Dr. Claas Wesseler erzählt von der Entdeckung des Prinzips, auf der die heutige Immuntherapie beruht und der weiteren Erforschung und Entwicklung des Behandlungsverfahrens vom letzten Jahrhundert bis zum heutigen erfolgreichen Einsatz am Patienten. Er erklärt, wie das Immunsystem körpereigene von körperfremden Zellen, wie z.B. Krebszellen, unterscheidet, wie sich Krebszellen als körpereigen tarnen und wo die Immuntherapie ansetzt, um genau das zu verhindern. Anhand einiger Beispiele wird beschrieben, bei welchen Krebsarten die Immuntherapie eingesetzt wird und warum Sie als nicht mehr wegzudenkende Therapie in der Onkologie gilt.