Pflege für die Ohren - der Pflege-Onkologie-Podcast

CAR-T-Zelltherapie: „Die Pflege sagt, wo es langgeht!“

CAR-T-Zelltherapie: „Die Pflege sagt, wo es langgeht!“

In der zweiten CAR-T-Podcast-Folge beschreibt Prof. Dr. med. Francis Ayuk, leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit den Schwerpunkten Hämatologie und internistische Onkologie, den Stellenwert der Pflege bei der CAR-T-Zell-Therapie mit folgenden Worten: „Die Pflege sagt, wo es langgeht.“ Nachdem er auf den Ablauf der Therapie eingeht, erklärt er, welche Komplikationen auftreten können und inwiefern bereits kleinste Anzeichen Aufschluss auf z. B. neurologische Nebenwirkungen geben können. Er schildert, welchen wichtigen Beitrag die Pflege bei therapieassoziierten Nebenwirkungen der CAR-T-Zell-Therapie leisten kann. Anhand anschaulicher Praxisbeispiele schildert er, worauf Pflegekräfte bei Patient:innen mit CAR-T-Zell-Therapie besonders achten sollten, damit eine gute Versorgung sichergestellt werden kann.

CAR-T-Zell-Therapie: Basiswissen

Prof. Dr. med. Francis Ayuk ist leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit den Schwerpunkten Hämatologie und internistische Onkologie. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der CAR-T-Zell-Therapie, die er in dieser ersten Folge genauer beleuchtet. Zu Beginn erklärt er, wie sich der Name dieser Zelltherapie zusammensetzt und wofür „CAR“ steht. Er beschreibt den komplexen Ablauf des Herstellungsprozesses, schildert, wie genau die Zellen gentechnisch dazu befähigt werden, die Krebszellen der Patient:innen gezielt zu bekämpfen und zeigt auf, warum diese Art der Krebsbekämpfung so vielversprechend ist. Anhand eines bewegenden Patient:innenfalls zeigt er die Möglichkeiten der neuartigen Therapieoption auf.

NSCLC: Überblick, Rückblick und Fortschritte

Dr. Sylke Kurz ist Oberärztin an der Evangelischen Lungenklinik in Berlin und Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde. In dieser Folge widmet sie sich dem NSCLC – der häufigsten Form von Lungenkrebs – und den Fortschritten der Therapieoptionen in den letzten 10 Jahren. Zunächst gibt sie eine kurze Begriffsdefinition, unterscheidet zwischen den beiden Hauptformen des Lungenkrebses und gibt einen Überblick über die Häufigkeiten in der Bevölkerung. Sie geht auf Risikofaktoren ein, die Lungenkrebs begünstigen, schildert typische Diagnostikwege von Patient:innen sowie häufige Symptome und geht schließlich auf die 3 Säulen der Krebstherapie ein. Sie beschreibt ausführlich, inwieweit sich die einzelnen Bereiche zur Behandlung von Lungenkrebs weiterentwickelt haben und welche Bedeutung das für Krebspatient:innen aber auch für Pflegekräfte im Alltag hat. Abschließend betont sie den Stellenwert von Fortbildungen für onkologische Pflegekräfte, um den Fortschritt in der Krebsbehandlung auch von pflegerischer Seite optimal unterstützen zu können.

Adhärenz bei antitumoralen Therapien

Frau Anja Wesemann ist onkologische Fachpflegekraft und Diplom-Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin und widmet sich in dieser Folge dem wichtigen Thema Adhärenz. Sie verdeutlicht den Unterschied zwischen Adhärenz und Compliance und beschreibt, inwieweit Therapien, wie z. B. die Immuntherapie, die im ambulanten Setting durchgeführt werden, die Beratungsrolle der Pflege verändern und die Eigenverantwortung der Patient:innen für die eigene Therapie steigern. Frau Wesemann vermittelt hilfreiche Tipps zur Förderung der Therapieadhärenz in der Praxis: Sie erklärt, warum die Ermittlung der Motivation der Patient:innen, der Einstellung zur und des Verhaltens in der Therapie wichtig für eine gute Begleitung der Patient:innen ist. Außerdem berichtet sie, inwieweit die Pflegeanamnese eine entscheidende Rolle spielt und warum sie dabei das Motto „back to the roots“ empfiehlt. Abschließend werden die Inhalte der Pflegeausbildung mit Blick auf die Therapieadhärenz beleuchtet und die Entwicklung der Pflegefachkraft hin zu einem Patient:innen-Coach diskutiert.

Die Make-Sense-Kampagne: Leben mit Kopf-Hals-Tumoren

Prof. Dr. med. Andreas Dietz ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Experte für Kopf-Hals-Tumoren. In dieser Folge widmet er sich der Make-Sense-Kampagne – einer mittlerweile 10 Jahre währenden Aktion mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit für Kopf-Hals-Tumoren in der Bevölkerung zu schaffen. Zu Beginn gibt er einige Eckdaten zur Kampagne, einen Überblick über die Umsetzung der Aktion und die Schwerpunktthemen, die Patient:innen und Interessierte im Rahmen der Veranstaltung erwarten dürfen. Er schildert, welche Organisationen und Fachkräfte hinter der Verwirklichung der Idee stecken und erzählt von der Patin der Kampagne – einer Patientin, die in einem eindrücklichen Film ihre persönliche Krankheits- und Genesungsgeschichte erzählt.
Sie erfahren außerdem, welche Aktionen die Kampagne enthält, wie die Pflege als wichtiges Bindeglied zwischen Ärzt:innen und Patient:innen eingebunden wird und wo man weitere ausführliche Informationen zur Kampagne erhält.

Umgang mit Krisensituationen und Selbstfürsorge für Pflegekräfte

Prof. Dr. med. Wolf Langewitz ist emeritierter Professor des Universitätsspitals Basel und Dozent mit Schwerpunkt Psychotherapie.In der dritten dieser Folgen spricht er darüber, wie Pflegekräfte Patient:innen in Krisensituationen unterstützen können ohne dabei zu stark von den Problemen ihrer Patient:innen belastet zu werden. Er geht auf die wichtige Rolle der Pflegenden bei der emotionalen Unterstützung von Patient:innen sowie die oft hohen Erwartungen von diesen ein. Empathie spielt hier eine zentrale Rolle, zu viel Empathie birgt aber die Gefahr der Überforderung des Pflegepersonals, was bis zum Burnout führen kann.

Klug entscheiden in der Medizin

Prof. Dr. med. Wolf Langewitz ist emeritierter Professor des Universitätsspitals Basel und Dozent mit Schwerpunkt Psychotherapie. Zu Beginn der zweiten Folge stellt er fest, dass eine Person bei einer klugen Entscheidung alle ihr aktuell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpft. Eine Bewertung der Entscheidung ist allerdings erst im Nachhinein möglich. Er geht auf eine Studie ein, die festgestellt hat, dass die Teilnehmer durch zu viele Informationen leicht überfordert sind und somit keine kluge Entscheidung mehr treffen. Auch in der Medizin werden Patient:innen oft mit Informationen überladen, da sie diese von Gesetzes wegen erhalten müssen. Hier hebt er die Rolle des Fachpersonals hervor, das durch eine Strukturierung der Informationen einen wichtigen Beitrag zu einer klugen Entscheidung der Patient:innen leisten kann.
Abschließend stellt er fest, dass eine kluge Entscheidung nicht immer eine vernünftige Entscheidung ist.

Die Rolle von Pflegekräften bei der Informationsvermittlung für Patient:innen

Prof. Dr. med. Wolf Langewitz ist emeritierter Professor des Universitätsspitals Basel und Dozent mit Schwerpunkt Psychotherapie. In seiner Lehre und Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit der Kommunikation von Fachpersonal mit Patient:innen. In der ersten von 3 Folgen geht er darauf ein, wie sich die Rolle von Pflegekräften bei der Informationsvermittlung durch immer komplexere Therapien, mehr Informationen und veränderte Ansprüche von Patient:innen in den letzten Jahren gewandelt hat. Besonders jüngere Patient:innen wollen wichtige Entscheidungen mittreffen und haben dementsprechend oft ein hohes Informationsbedürfnis. Er berichtet, dass Patient:innen zwar oft viele Informationen erhalten, sich diese aber nur merken und weiterverarbeiten können, wenn sie mit der Flut an Informationen nicht überfordert werden. Er betont hier, wie wichtig eine Informationsvermittlung in kleinen Häppchen mit Raum für Fragen der Patient:innen ist. Darüber hinaus weist er auf die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Berufsgruppen hin.

Die KOK - Pflegekompetenz in der Onkologie

Kerstin Paradies ist onkologische Pflegeexpertin und Vorstandsprecherin der Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK), welche die größte Arbeitsgruppe der Deutschen Krebsgesellschaft ist. Zu Beginn der Folge stellt sie die KOK und ihre wichtigsten Aufgaben kurz vor. Sie geht auf den Pflegenotstand, die aktuelle Lage in der onkologischen Pflege in Deutschland und die Folgen der COVID-19-Pandemie ein. Darüber hinaus spricht sie über den Mehrwert, den ein Beitritt zur KOK für Pflegekräfte bietet. Hierzu zählt der Zugang zu Informationen, zu Fort- und Weiterbildung, die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch sowie eine Positionierung als pflegewissenschaftlicher Beruf. Abschließend stellt sie die Zeitschrift „Onkologische Pflege“ vor und spricht über den anstehenden digitalen KOK Jahreskongress.

Malignes Pleuramesotheliom

Dr. Sylke Kurz ist Oberärztin an der Evangelischen Lungenklinik in Berlin und Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde mit besonderer Expertise auf dem Gebiet der Palliativmedizin. Thema dieser Folge ist der Rippenfellkrebs im Zusammenhang mit eingeatmetem Asbest. Dr. Kurz gibt einen kurzen Abriss zum malignen Pleuramesotheliom, dessen Differenzierung in Subgruppen sowie dem Vorkommen der Erkrankung in der Bevölkerung. Sie erklärt, warum diese Form von Krebs vergleichsweise schwer zu erkennen ist und inwieweit auch die Therapie eine Herausforderung darstellen kann. Sie verweist darauf, dass für Patient:innen dank der Immuntherapie neuer Grund zur Hoffnung besteht und erläutert abschließend, warum Physio- und Atemtherapie eine große Rolle für Patient:innen spielen und auf was gerade Pflegekräfte bei Patient:innen mit Pleuramesotheliom ihr Augenmerk richten sollten.